Klein, tapsig und unfassbar niedlich so sieht es aus, das jüngste Mitglied im Zoo Schmiding, in Krenglbach bei Wels. Am Freitag, den 31.5 erblickte ein Tapirbaby im Zoo Schmiding das Licht der Welt. Was am Jungtier auffällt, ist sein Tarnkleid: Weiße bis cremefarbene Längsstreifen und Flecken bedecken den sonst dunklen Körper.
Flachlandtapire sind Waldbewohner, die besondere Fellfärbung der Jungtiere dient dabei der Tarnung. Das teils helle, teils dunkle Fell des Jungtiers hilft dabei im Unterholz bei Licht und Schattenspiel schlecht erkannt zu werden. Und das ist wichtig, denn Tapirbabys sind Ablegerbabys, das heißt in den ersten Tagen folgen sie der Mutter noch nicht überall hin. Der Schmidinger Nachwuchs und die Mama halten sich zumeist noch im Innenbereich auf sind aber dort durch eine Einsichtsscheibe gut zu beobachten.
Das Team des Zoo Schmiding war gut vorbereitet, da der Deckakt von den Tierpflegern beobachtet werden konnte und auch eine Ultraschalluntersuchung die Trächtigkeit bestätigte. Allerdings musste man sich in Geduld üben, denn die Tragezeit der Tapire ist überdurchschnittlich lange. Erst nach rund dreizehn Monaten kam das Jungtier mit einem Geburtsgewicht von etwa fünf bis sechs Kilogramm zur Welt. „Mama Donna Lucia ist eine vorbildliche Mutter, sie hat schon Erfahrung und weiß, wie sie sich verhalten muss. Fürsorglich schleckte sie ihr Neugeborenes trocken und legte sich sofort zum Säugen nieder“, berichtet die verantwortliche Tierpflegerin Can Hasibe. Mit etwa zwei bis drei Wochen wird das junge Tapire dann mit der Aufnahme erster fester Nahrung beginnen. Daneben wird aber noch gerne leckere Muttermilch geschlürft, und zwar bis zu einem Alter von ca. zehn Monaten.
Einst recht weit verbreitet, ist das Vorkommen der heutigen vier rezenten Tapir-Arten auf die getrennten Verbreitungsgebiete Südamerika und Südostasien beschränkt. Wobei das natürliche Vorkommensgebiet der im Zoo Schmiding lebenden Flachlandtapire, Südamerika ist. Wenn man die größten Säugetiere Südamerikas sieht, glaubt man, sie würden im Wasser kläglich untergehen. Doch weit gefehlt: Tapire lieben das Wasser. Sie sind hervorragende Schwimmer und können auch ausgezeichnet Tauchen. Bei drohender Gefahr stürzen sie sich sofort ins nasse Element.