Gerade einmal 45 Gramm wogen die kleinen zerzausten Schnee-Eulenküken beim Schlupf vergangenen Freitag. Doch innerhalb von 2 Monaten werden sie ihr Gewicht ver-65fachen !!! Rund 3 kg, so viel wie auch ihre Eltern, sollen sie bis dahin wiegen und auch an Größe ordentlich zulegen, um genau zu sein, fast 60cm. Damit das gelingt muss natürlich ordentlich gefuttert werden und das merkt auch Tierpflegerin Can Hasibe. „Man sollte es kaum glauben, aber ca. 3 mal so viel Futter wie normal vertilget die junge Familie, mit aktuell 2 Babys, über den ganzen Tag verteilt und das ist erst der Anfang“, schmunzelt sie.
Tag- und Nachtdienst – wichtige Anpassung um nicht zu hungern / verhungern
Eigentlich sind Eulen ausgesprochene Nachttiere. Die Schnee-Eule hingegen jagt bei Tag und bei Nacht. Da stellt sich natürlich die Frage warum sie das tun? Und das ist leicht erklärt: In ihrer Heimat der Arktis herrscht ein halbes Jahr Polartag und ein halbes Jahr Polarnacht. Anpassen lohnt sich also, wenn man nicht ein halbes Jahr lang Hunger leiden möchte .
Stolze Schnee-Eulenmama, präsentiert ihren Nachwuchs
Vor ca. 34 Tagen entdeckte die Tierpflegerin auf ihrer morgendlichen Kontrollrunde, zum Erstaunen aller, dass die Schnee-Eulen, exakt neben dem Besucherweg ihr „Nest“, eine flache ausgescharrte Bodenmulde in die das Weibchen ihre Eier legt, aufgeschlagen haben. Stören ließ sich Frau Schnee-Eule allerdings nicht, gemütlich und stolz brütete sie ihre Eier unter den staunenden Blicken der Besucher, bis sich schließlich am 29. Juni die ersten Jungen aus den Eiern pickten. Mit Hilfe der engagierten Fürsorge von Mama Schnee-Eule, werden die Winzlinge schon nach 3 Wochen das Nest verlassen können um zunächst ihre Voliere zu Fuß zu erkunden. Weitere 4 Wochen später werden sie ihre Flugkünste zur Schau stellen.
Bestens vorbereitet auf arktische Kälte
Das Federkleid der Schnee-Eulen ist mit vielen Flaumfedern äußerst dicht. Auch die Beine und Zehen sind dicht mit kurzen Federn besetzt. So ist der Vogel bestens für arktische Kälte gerüstet. Gleichzeitig dienen die Federn als „Schneeschuhe“ – bei gespreizten Krallen kann die Schnee-Eule selbst auf Pulverschnee gut laufen ohne einzusinken. Außerdem können Schnee-Eulen bis zu 800 Gramm Fett speichern, was zusätzlich zu den Federn gegen Kälte isoliert.