Sie gehören zu den seltensten Tieren der Welt, in der Natur gelten sie seit 20 Jahren als völlig ausgerottet und wurden von der IUCN als „extincted in the wild“ eingestuft. Durch erfolgreiche internationale Zuchtprogramme in den Zoos konnte diese imposante Tierart jedoch vom Aussterben bewahrt werden. Daran beteiligt sich auch der Zoo Schmiding, in Krenglbach bei Wels und leistet mit seiner Nachzucht einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Säbelantilopen.
Vor drei Wochen kam eine dieser seltenen Säbelantilopen im Zoo Schmiding zur Welt. Etwas über 8,5 Monate dauerte die Tragezeit, anschließend verbrachte das Mädchen die ersten Tage geschützt bei seiner Mama inzwischen unternimmt sie allerdings erste selbstbewusst Ausflüge, bei denen sie von den Schmidinger Zoobesuchern auch gut beobachtet werden kann. Auch der Rest der Herde hat den Nachwuchs bereits akzeptiert und gelassen spaziert sie Seite an Seite mit dem Jungtier über die Anlage.
Die aktuelle Sommerhitze stört die Tiere dabei nicht im Geringsten. In der zentralen Sahara lebend, in der große Säugetiere eine Rarität sind, sind diese imposanten Antilopen optimal an das Wüstenleben angepasst. Bis zu 10 Monate können sie ohne Trinkwasser auskommen, indem sie ihren Flüssigkeitsbedarf ausschließlich über Gräser und Pflanzen decken. Aktuell kann man nur kleine Ansätze der später so imposanten und namensgebenden Hörner der Säbelantilope die eine Länge von bis zu 1,20m erreichen können, am kleinen Nachwuchs erkennen. Bis die Hörner der jungen Säbelantilope so beeindruckend aussehen wie bei ihren Eltern, wird es schon noch einige Zeit dauern.
Seit dem Jahr 2000 gelten die Säbelantilopen in der Natur als ausgestorben. Ursprünglich zogen sie in riesigen Herden durch die Sahara. Doch unkontrollierte Jagd auf den prächtigen, säbelartigen Stirnschmuck, und da ihr Habitat kaum Möglichkeit für Verstecke bot, dezimierte sich der Bestand in der Wildnis rasch so weit, dass sie im 20. Jahrhunderts nicht mehr in der freien Wildbahn gefunden werden konnten und die IUCN den Status der Tiere auf „in der Wildnis nicht mehr vorkommend“ ändern musste. Dank des Zuchtprogramms der Zoos konnten allerdings inzwischen einige dieser Tiere in ihren früheren Heimatgebieten im Tschad wieder angesiedelt werden. Seit 2019 beteiligt sich auch der Zoo Schmiding an der Haltung und Zucht der bedrohten Säbelantilopen und konnte sich in den letzten Jahren schon zum dritten Mal über Nachwuchs freuen.