Nun kam es bei den Silberwangenvögel sprichwörtlich zum Durchbruch. Weibchen und Jungvogel haben gemeinsam die Versiegelung ihrer Bruthöhle aufgebrochen. Kein Wunder: 16 Wochen – eingeschlossen in der Bruthöhle – sind schließlich genug.
Aber von vorne weg: zuerst wurde um das Weibchen gebalzt, indem das werbende Männchen nicht, wie man in diesem Fall vielleicht vermuten würde, mit seinem besonderen Hornaufsatz auf seinem Schnabel – also seinem Aussehen – lockt, sondern mit leckeren Früchten.
Brütende Silberwangenhornvögel sind fleißige Maurer. Die Weibchen mauern sich bis auf einen kleinen Versorgungsspalt in ihrer Baumhöhle ein, bis die Kleinen flügge sind. Als „Zement und Mörtel“ dienen dabei Erdkügelchen mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Zentimeter, die vom Männchen eingespeichelt herangeschafft werden. Dabei hat der Versorger einen anstrengenden Fulltime-Job, übergibt er in dieser Zeit immerhin täglich um die 235 Kugeln an seine Auserwählte.
Auch sonst kümmert er sich liebevoll und fliegt die Bruthöhle in etwa 1600 Mal an, um sein Weibchen in dieser Zeit mit etwa 24.000 Früchten zu versorgen.
Übrigens: das Einmauern dient vor allem dem Schutz der Mutter und des Nachwuchses während der Brut- und Aufzuchtzeit. Mit dem Durchbruch ist diese Phase abgeschlossen, die Jungtiere sind dann bereits voll flugfähig und kehren auch nicht mehr zur Bruthöhle zurück. Das bedeutet, dass die Kleinen vom Start weg ihr selbständiges Leben beginnen.