Dürfen wir vorstellen? Kleiner Glücksbringer im Zoo Schmiding geschlüpft
Ein kuriosen Anblick bietet der jüngste Nachwuchs im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels (OÖ): Fast scheint es so als ob die Füße des kleinen flauschigen Mandschuren-kranichbabys schneller wachsen als sein restlicher Körper. Doch mit seinen riesigen Füßen, die wirken als wären sie noch drei Nummern zu groß, folgt der Nestflüchter seinen wachsamen Eltern schon auf Schritt und Tritt.
Obwohl das Sprichwort heißt: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, hat dieses goldgelben Flauschbällchen nicht viele Gemeinsamkeiten mit seinen Eltern. In den nächsten Monaten wird das Kücken jedoch zu einem ebenso schönen, anmutigen Vogel heranwachsen, wie es seine Eltern schon sind. Bereits mit drei Monaten ist der junge Mandschurenkranich so groß wie seine Eltern und hat seine Dunen gegen „richtige“ Federn getauscht. Nur die braune Färbung bleibt ihm noch die nächsten zwei Jahre erhalten und verrät sein junges Alter.
Besonders eindrucksvoll stellen die Kraniche Ihre Schönheit bei der Balz zur Schau. Sie umkreisen sich auf Zehenspitzen tänzelnd, spreizen Federn und Flügel und biegen ihren schlanken Hals und Kopf bis auf den Rücken. Mit trompetenden Rufen wird dieses Schauspiel untermalt. Mit diesem imposanten Ritual wird jedoch nicht, wie man meinen könnte, um einen neuen Partner gebuhlt, nein vielmehr festigt die Balz die bestehende Paarbindung, denn sie bleiben ihrem Partner – wie alle Kraniche – ein Leben lang treu.
In ihrer fernöstlichen Heimat gelten die Mandschurenkraniche als Glücksbringer schlechthin und stehen für ein gesundes langes Leben. Leider stand ihr eigenes Überleben jedoch aufgrund von Bejagung und Zerstörung von Lebensräumen lange Zeit auf der Kippe. Mandschurenkraniche gehören zu den am meisten bedrohten Kranicharten, und trotz strenger Schutzmaßnahmen leben heute nur mehr rund 2000 Tiere im Freiland.