Im Tropenhaus des Zoo Schmiding erblickte ein Goldkopflöwen-äffchen das Licht der Welt – es ist bereits der 4 Nachwuchs in den letzten 6 Jahren im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels bei der stark vom Aussterben bedrohten Affenart.
Entzückend kuschelt sich das Baby, das seinen Eltern schon gleicht wie ein Haar dem anderen, an Papas Rücke und genießt von dort die beste Aussicht. Um den Winzling, bei dem schon die Eltern nur knapp 30 cm Gesamtkörperlänge erreichen und ca. 500-600 Gramm wiegen, tatsächlich zu Gesicht zu bekommen muss man jedoch genau beobachten. Scheu ist Papa Löwenkopfaffe jedoch nicht, stolz präsentiert er sich den Besuchern mit sein „Babyrucksack“. Dass der Vater sich um den Nachwuchs kümmert ist bei den Löwenkopfäffchen üblich. Denn hier wird Emanzipation groß geschrieben. Wie für diese Tierart üblich wurden schon kurz nach der Geburt festen Rollen übernommen: Papa Affe, kümmert sich um das Baby und trägt es auf seinem Rücken huckepack. Nur zum Säugen kommt Mama, zum Einsatz. „Leckerer Honig, Nüsse, Bananen, und weitere Früchte aber auch gekochte Karotten und Brei, sowie reichlich Insekten stehen am Speiseplan der jungen Eltern“, erklärt Tierpflegerin Daniela Eder, „es ist wichtig, dass die Tiere in dieser für sie anstrengen Lebensphase ausreichend und abwechslungsreiche Nahrung erhalten.“
So winzig das Baby auch sein mag, so kräftig ist es schon. Wie ein echter Kletterprofi krallt es sich trotz seiner Zartheit geschickt am kuscheligen Fell des Papas fest. Und das wird sich in den nächsten 3 Monaten auch nicht ändern. In denen es von seinem VIP Platz auf Papas Rücken die Welt erkundet. Das Geschlecht hat uns der Sprössling noch nicht verraten. „Derzeit wird fleißig beobachtet und viel spekuliert“, schmunzelt Eder Daniela.
Ihren Namen verdanken die Löwenäffchen übrigens ihrer „Frisur“, die an die Mähne eines Löwen erinnert. Beim Goldkopflöwenäffchen ist diese – wie auch die Vorderbeine orange gefärbt – der restliche Körper schwarz. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Obst, aber auch Insekten und kleineren Tiere. Goldkopflöwenäffchen gehören zu den Krallenaffen. Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägeln. Mit diesen spitzen Krallen können sie die Baumrinde aufschlitzen um an den leckeren Baumsaft zu gelangen.
In freier Wildbahn kommen sie nur in einem kleinen Gebiet im südostbrasilianischen Regenwald vor. Durch Lebensraumzerstörung sind die Bestände der Goldkopflöwenäffchen stark bedroht. Ungefähr 6.000 – 10.000 Tiere leben noch in Brasilien. Umso wichtiger ist die Erhaltungszucht in den Zoos.