Schwertransport: Nashornmädchen Malou übersiedelt aus dem Zoo Schmiding nach Frankreich
Malous großer Tag war gekommen, am Mittwoch, 3. April übersiedelte sie in den Zoo Barben in Süd Frankreich wo sie mit einem blutsfremden Nashornbullen hoffentlich an die Zuchterfolge ihrer Eltern anknüpft. Der Austausch fand im Rahmen des europäischen Artenschutzprogramms statt und bedurfte, einer guten Organisation und Planung im Vorfeld.
Dass ein Nashorn in einen anderen Zoo übersiedelt, ist auch für das Schmidinger Zooteam nicht Alltag, sondern immer wieder aufregend. Der Transport muss gut vorbereitet sein, denn ein Nashorn kann man allein schon aufgrund der Größe und des Gewichts nicht einfach so in eine Transportkiste stecken. „Malou wurde im Jänner 2020 geboren und ist das fünfte im Zoo Schmiding nachgezüchtete Breitmaulnashorn,“ erklärt Tierpflegerin Can Hasibe. „Sie ist die Tochter von Renette, die im Oktober 2016 aus dem französischen Zoo La Palmyre nach Schmiding übersiedelt. Wie ihre Mutter ist auch sie ein temperamentvolles Nashorn, das aufgrund seines aufgeweckten Charakters bei seinen Pflegern sehr beliebt ist.“
Mittwoch um 8:00 startete ihre Übersiedelung von Schmiding nach La Barben. Zuständig für den Transport war die erfahrene Tiertransportfirma EKIPA, die bereits fast 30 Jahre Erfahrung im Transport von Zoo- und Wildtieren hat.
„Die Planung und Organisation solcher Transporte ist sehr aufwendig. Mittlerweile konnten wir schon Erfahrungen sammeln, denn vor nicht einmal 1,5 Jahren verließen uns Malous Halbbrüder Nio und Taio Richtung Italien, und davor Nala 2016 und Django 2018“, erklärt Zoodirektor DDr. Andreas Artmann. „Auch wenn Abschiede immer schwer fallen, sind wir stolz auf die Nachzucht der seltenen Breitmaulnashörner und dass sich Malou hier so gut entwickelt hat. Wir freuen uns nun mit dem erneuten Zooaustausch einen weiteren wesentlichen Beitrag für ein wichtiges Artenschutzprogramm geleistet zu haben. Die gelungene Vergesellschaftung mit einem neunen Partner stellt für uns nun den Abschluss einer erfolgreichen Nachzucht dar.“
Das Training – eine wichtige Voraussetzung für den Transport:
Um den Transport für Malou so sanft wie möglich zu gestalten, wurde sie schon in den letzten Wochen an den Transportcontainer gewöhnt. Täglich fand eine Fütterung im Container statt sodass Malou schon regelmäßig den Transportcontainer betrat und wieder verließ, ohne dabei nervös zu sein. Auch während des Transportes ist Malou mit Heu, Karotten und Pellets als Wegzehrung gut versorgt. Das Verladen klappte problemlos, wie im Vorfeld trainiert, betrat Malou den Container und die Schuber konnten geschlossen werden. Ein Schwerlastenkran der Fa. Felbermayer hob die 3,5 Tonnen schwere Transportkiste über das Nashornhaus auf den Laster und auf ging es nach Frankreich. Während des Transportes wird alle 2-3 Stunden eine Rast gemacht, bei der das Tier kontrolliert wird und vor allem darauf geachtet wird, dass es auch genug Flüssigkeit hat. Im Container ist sogar eine Überwachungskamera eingebaut, um das Tier immer gut im Auge behalten zu können.
Die Fahrt dauerte rund 16 Stunden. Bei der Ankunft war Malou entspannt und konnte ohne Probleme aus dem Transportcontainer in ihr neues Zuhause entlassen werden.
Link zum Video über den Transport: https://www.dropbox.com/t/WHFXUIeb3EEf5Pzo
Das Video kann mit Namensnennung Zoo Schmiding kostenlos verwendet werden. (Die Lizenz für die Musik wurde erworben)