Zu sehen ist das kleine erst 3 Tage alte Mishmi Takin auf der neu gestalteten rund 6000 Quadratmeter großen Himalaya-Anlage, einer Nachbildung der asiatische Hochgebirgslandschaft, die sich passend am höchsten Punkt im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels befindet. Aktuell ist der Nachwuchs noch keine 50cm groß, dennoch klettert er mühelos über den steilen Hang.
Die Mishmi Takine sind wahrlich ungewöhnliche Tiere, mit ihren kurzen stämmigen Beinen, dem zotteligen langen Fell, dem plumpen Körperbau und den breiten Hufen, irgendwie halb Kuh halb Ziege oder doch ähnlich einem Gnu? All diese Besonderheiten sind Anpassungen an ihre ursprüngliche Heimat im Hochgebirgen des Himalayas, wo Klettern eine wichtige Voraussetzung fürs Überleben ist. Auch dem jüngsten Spross, der am 2.8. geboren wurde, ist schon anzusehen, dass er einmal ein guter Kletterer werden wird. Mit den Mini Hörneransätzen sieht das Baby auch schon wie eine Miniaturausgabe seiner Eltern aus.
Erst im vergangen September zog diese seltene Tierart im Zoo Schmiding ein. Erst übersiedelten die beiden Weibchen aus dem Zoo Berlin in die neu gestaltete Himalaya Anlage, 14 Tage später schließlich auch das Männchen aus dem Zoo Beauval in Frankreich. „Über die Trächtigkeit des Takins wussten wir zwar Bescheid, dass die Geburt aber unmittelbar bevor steht allerdings nicht, sodass auch wir Tierpfleger überrascht waren als wir am Mittwoch in der Früh nicht zu drei, sondern zu vier Takinen in den Stall kamen“, schmunzelt Eder Daniela Tierpflegerin im Zoo Schmiding. „Die stämmigen Tiere bringen 250 kg auf die Waage, sogar die Weibchen, eine Schwangerschaft ist somit nicht sofort sichtbar.“ Die Trächtigkeit dauert bei den Takinen rund sieben bis acht Monate. Nach der Geburt werden die Jungtiere noch 9 Monate gesäugt, danach gibt es Karotten, Heu, Pellets und Mineralstoffe.
Hintergrundinformation zu den Mishmi Takinen:
Mishmi Takine sind gefährdet, vorwiegend verursacht durch Lebensraumzerstörung und werden daher im Zoo Schmiding im Rahmen des EEPs nachgezüchtet. Ihr natürliches Vorkommensgebiet ist das südliche Tibet. Mit ihren kräftigen Beinen und breiten Hufen sind sie sehr geschickte Kletterer und haben einen guten Tritt, sie sind daher in Höhen bis 5000m zu finden. Damit sie vor dem rauen feuchtenkalten Klima im Himalaya geschützt sind haben sie ein zotteliges Fell, das mit einem öligen Hautfett getränkt ist. Wegen ihres skurrilen Aussehens werden sie auch Rindergemse oder Gnuziege genannt, obwohl sie zoologisch gesehen eigentlich zu den Schaf- und Ziegenartigen zählen.