Aufgrund von Lebensraumzerstörung gehen die Bestände des Mandschurenkranichs in freier Wildbahn immer weiter zurück. Von der IUCN wird der aktuelle Bestand mit nur etwas über 2000 Tieren als gefährdet eingestuft. Daher freuen wir uns umso mehr als vorgestern und gestern je ein Jungvogel schlüpften. Das Paar harmoniert sehr gut und konnte schon wiederholte Male in Schmiding für Nachwuchs sorgen. Da bei Mandschurenkranichen üblicherweise Lebenspartnerschaften bis zum Lebensende bestehen, lässt das auch noch auf weitere Zuchterfolge hoffen. Ein wichtiger Beitrag für den Erhalt dieser wunderschönen Kranichart.
Der ehrenamtlicher Zoofotograph Peter Sterns hatte heuer das Glück im richtigen Moment vor Ort zu sein und damit sowohl ein angepecktes Ei als auch ein soeben frisch geschlüpftes Küken vor seine Linse zu bekommen, ein seltener Anblick, da die Küken meist anfangs unentdeckt unter dem kuscheligen Gefieder der Eltern schlüpfen. Mittlerweise sind beide Tiere geschlüpft und wohl auf und wagen sich auch schon mal neugierig aus dem Nest. „Da Kraniche Nestflüchter sind, spazieren die beiden Küken schon frisch und munter an der Seite ihrer fürsorglichen Eltern über die Anlage und versuchen mit ihren kleinen Schnäbeln Regenwürmer, Insekten und Körner zu picken, genauso wie sie es von ihren Eltern gezeigt bekommen“, erklärt Tierpflegerin Wiener Selina. Das Gehege der Mandschurenkraniche befindet sich direkt neben der Giraffenanlage und zeichnet sich durch viele Wasserflächen aus. Denn der Mandschurenkranich, als besonders aquatische Art bevorzugt feuchte Lebensräume und Sümpfe. Das zeigt sich auch an ihren übergroßen Füssen mit den langen Zehen, mit denen schon die Babys durch die Anlage stapfen.
Mandschurenkraniche werden in Japan als Glückssymbol verehrt: Diese großen, anmutigen Vögel stehen für Loyalität, Treue, Glück und ein langes Leben. Sie sind lebenslange Gefährten und bekannt für ihre ausdrucksstarken Tanzritual, umso tragischer dass sie trotz ihrer Popularität gefährdet sind.